CMC – Community Managed Company

Das ganze Konstrukt der Community Managed Company ist ein Gedankenexperiment, welches ich schon seit Jahren immer wieder in meinem Kopf habe. Es entspringt definitiv einer schwer erreichbaren Utopie, jedoch wollte ich hier meine Gedanken mit euch teilen, da ich nach wie vor von einem solchen Konzept überzeugt bin, auch wenn es zum aktuellen Zeitpunkt utopisch ist. Übrigens habe ich den Begriff Community-managed Company vom englischen „Owner-managed company“ also einem Inhabergeführtem Unternehmen abgeleitet. Ich habe das Internet durchsucht, jedoch die Phrase nirgends bisher gefunden. Aber genug hiervon – jetzt viel Spaß in meinem Kopf!


Viele Unternehmen der Gegenwart basieren auf dem Prinzip einer einzigen Führungskraft, die alle Entscheidungen trifft und das Geschick des Unternehmens bestimmt. Doch dieses Modell ist in den vergangenen Jahren immer weniger erfolgreich geworden, da es sich oftmals als zu rigide und unnatürlich erwiesen hat. Die Community Managed Companys (CMC) sind die Zukunft der Unternehmenskultur: Sie basieren auf dem Prinzip der Gemeinschaftsgestaltung und bringen so viel mehr Leben und Dynamik in die Firma. Durch die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten entsteht ein starkes Kollektivbewusstsein, das dem Unternehmen neue Impulse gibt und es weiterhin erfolgreich macht.

Die Macht der Gemeinschaft

Community-geführte Unternehmen sind die Zukunft der Unternehmenskultur, weil sie die Kraft der Gemeinschaft nutzen. Wenn ein Unternehmen gemeinschaftlich geführt wird, wird die Gemeinschaft selbst zu einem wichtigen Teil der Unternehmenskultur. Das bedeutet, dass sich die Werte und Normen der Gemeinschaft in der Art und Weise, wie das Unternehmen geführt wird, widerspiegeln. Der Vorteil dieses Ansatzes besteht darin, dass er zur Schaffung einer nachhaltigeren und widerstandsfähigeren Unternehmenskultur beiträgt. Denn die Gemeinschaft kann dazu beitragen, die Unternehmenskultur zu unterstützen und zu schützen, auch wenn die Zeiten schwierig sind.

Darüber hinaus sind gemeinschaftlich geführte Unternehmen eher in der Lage, sich anzupassen und mit der Zeit zu gehen. Dies liegt daran, dass sie nicht von einer einzelnen Führungskraft oder einer Gruppe von Führungskräften abhängig sind. Stattdessen können sie sich auf die kollektive Weisheit der Gemeinschaft stützen.

Eine andere Art des Unternehmens

Viele Menschen denken bei der Unternehmenskultur an die „corporate culture“, die von oben nach unten durchgesetzt wird. Doch in Zukunft wird eine andere Art der Unternehmenskultur die Regel sein: die Community-Managed Company.

Diese neue Art der Unternehmenskultur basiert auf dem Prinzip der Mitwirkung und Transparenz. Die Community-Managed Company ist ein offenes Unternehmen, das seine Ziele und Strategien transparent macht und seine Entscheidungen mit den Menschen teilt, die es beeinflussen. Die Community-Managed Company ist also ganz anders als eine traditionelle Firma, in der Entscheidungen hinter verschlossenen Türen getroffen werden und die keinen Einblick in die operative Geschäftsführung gewährt.

Das Kerngeschäft ähnelt vom Ablauf natürlich einem klassischen Unternehmen. Es muss nicht immer einer innovativen Geschäftsidee nachkommen. Das innovative hierbei ist die Art wie das Unternehmen geführt wird.

Warum Community Managed Companys die Zukunft sind

Der Mensch

In dieser Form wird das Unternehmen als Ganzes betrachtet, anstatt nur als einzelne Abteilungen oder Einheiten. Dies führt zu einer tieferen Verbundenheit zwischen den Mitarbeitern und der Community des Unternehmens. Die Mitarbeiter sowie die Community identifizieren sich stärker mit dem Unternehmen und fühlen sich wertgeschätzt und gehört. Der Fokus wird auf die Bedürfnisse aller eingehen und fördert so deren Engagement und Leistungsbereitschaft. In einer solchen Umgebung können sich die Mitarbeiter voll und ganz auf ihre Arbeit konzentrieren und ihr Potenzial voll ausschöpfen.

Die Natur

Jeder Mensch auf dieser Welt, MUSS Interesse haben, die Natur zu schützen und ein Großteil versucht es. Das Problem hierbei sind die wenigen Riesen, die den größten Teil der Umweltverschmutzung verursachen. Mit einer CMC wird die Verantwortung auf die große Masse verteilt und hier entsteht ein Effekt, der leider oft unterschätzt wird. Genauer erklärt wird das im nächsten Kapitel.

Der Druck nach Wachstum!

Ich würde vielen Firmen jetzt nicht unbedingt eine schlechte Absicht vorwerfen. Sie werden gezwungen, schlecht zu sein, aber warum? Aktionäre und die großen Geldgeber sind das Problem.

Eine Firma benötigt meist Fremdkapital, um zu skalieren und um zu wachsen. Ohne Fremdkapital wird es schwer und tatsächlich gibt es kaum bis keine großen Firmen, die ohne Fremdkapital auskommen. Hier wird ein Vertrag mit dem Teufel eingegangen. Sobald man einen Großanleger in der Firma hat, will man diesen auch halten, denn sein Kapital wird benötigt, um weiter vollumfänglich wirtschaften zu können. Ein Entzug seines Kapitals könnte schwerwiegende Folgen für das Unternehmen haben. Darum versucht jede Firma, diese wenigen Wale zu halten. Das Problem, die Wale, also die Großanleger investieren meistens wegen hohen Renditen. Nun entsteht dein Teufelskreis. Um die Wale zu halten, muss der Umsatz bzw. der Gewinn gesteigert werden, damit die Wale zufrieden sind und im Unternehmen bleiben.

Wie entsteht schnell Wachstum?

Am einfachsten ist, man beutet jemanden aus. Hierbei ist es egal, ob Mensch oder Natur. Warum produziert deine deutsche Firma in China? Wegen des schönen Wetters? Nein, weil die Produktionskosten und Arbeitslöhne gering sind. Auch, weil es hier weniger Rechte für Arbeiter gibt und die Umweltschutzauflagen auch sehr löchrig sind. Man spart an den Gehältern der Mitarbeiter und verwendet eher Stoffe, die umweltschädlicher sind, aber dafür halb so viel kosten. Alles maximiert den Gewinn und die Aktionäre sind glücklich, weil sie immer mehr Geld bekommen.

Wenn ein Unternehmen mal in diesem Teufelskreis ist, kommt es nur schwer oder gar nicht raus. Die Firma lebt mit dem Kapital und ohne dem Kapital würde es nicht mehr agieren können. Darum MUSS die Weltwirtschaft wachsen, um die wenigen Menschen mit viel Kapital glücklich zu stellen.

Wie entkommen wir diesem Teufelskreis?

Hier sehe ich die Gemeinschaft geführten Unternehmen, als den Schlüssen den Kreislauf zu entkommen. Das Unternehmen muss nicht zwei, drei oder fünf Walen zu Füßen liegen, sondern muss sich einer großen Community rechtfertigen. Das Kapital des Unternehmens setzt sich aus etlichen kleinen Beträge der Community zusammen. Somit ist das Unternehmen nicht abhängig von wenig großen reichen und oft realitätsfremden Menschen, sondern von vielen kleinen „normalen“ Menschen.

Meiner Meinung nach entscheiden 100.000 kollektiv denkende Menschen besser als 5 meist reiche weise Männer. Die Ziele beider Gruppen sind komplett unterschiedlich. Aber wie kann sowas wirtschaftlich sein?

Können CMC funktionieren?

In meinem Kopf definitiv! Wir sehen überall die Probleme und oft werden sie auch schon diskutiert, was gut ist, jedoch geändert hat sich gefühlt noch recht wenig bis nichts. Das globale Wirtschaftswachstum und das Pro Kopf Einkommen steigt seit 100 Jahren, jedoch seit den 1960 ist die Prozentzahl der glücklichen Menschen davon entkoppelt.

Schaubild Pro Kopf Einkommen und Glücksempfinden

Geld macht Glücklich. Ja, sogar ich stimme dem zu, JEDOCH irgendwann ist der Punkt erreicht, wo mehr Geld nicht automatisch mehr glücklich macht. Immer mehr Menschen sehen in neuen Konzepten einen Weg, den Sinn ihres Lebens zu finden. Nicht umsonst kommt das Thema 4-Tage-Woche immer präsenter in unserer Gesellschaft zur Geltung.

Auch wenn ich utopische Gedanken hege, denke ich, ich bin Realist. Mir ist es bewusst, dass dieses System ganz andere Probleme schafft und es Jahre benötigen wird, bis es etabliert ist. Auch will keiner den ersten Schritt wagen und experimentell Jahre seines Lebens in etwas Utopisches investieren.

Ich könnte zu dem Thema noch so viel schreiben – ich habe so viele Gedanken in meinem Kopf dazu. Die Probleme, die ein solches System verursacht, jedoch auch die enormen Chancen. Jetzt überlasse ich euch erst mal, was zu meinem Gedankenexperiment zu sagen. Könnte deiner Meinung nach, ein solches System funktionieren? Willst du mehr von dem Thema lesen?

Florian Haidorf
Florian Haidorf
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