Das Wort Hydroponik hört man immer wieder mal in den Medien und man weiß auch, dass es irgendetwas mit Pflanzen und Wasser zu tun hat. Jedoch welche Vorteile es hat und warum es eine der viel versprechensten Anbaumethoden der Zukunft ist, erklären wir hier in diesem Blogartikel.
Was ist Hydroponik?
Hydroponik ist eine innovative Art der Pflanzenzucht, bei der Pflanzen ohne den Einsatz von Boden angebaut werden. Stattdessen werden sie in einem Nährstofflösungsmedium wie Wasser oder Steinwolle gezüchtet.
Die Idee hinter Hydroponik ist es, den Pflanzen alle Nährstoffe zu geben, die sie benötigen, um zu wachsen und zu gedeihen, ohne dass sie auf den Boden angewiesen sind. Dies ermöglicht es, Pflanzen an Orten anzubauen, an denen der Boden nicht geeignet ist oder wo es schwierig ist, eine ausreichende Menge an Nährstoffen zu finden.
Es gibt verschiedene Hydroponik-Systeme, die unterschiedliche Nährstofflösungsmedien und -methoden verwenden, um Pflanzen anzubauen. Einige Beispiele sind das Nutrient Film Technique (NFT), das Deep Water Culture (DWC) und das Aeroponik-System.
Hydroponik bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber traditionellen Anbaumethoden. Zum Beispiel können Pflanzen in Hydroponik-Systemen höhere Erträge erzielen, da sie besser kontrolliert werden können und schneller wachsen als Pflanzen, die im Boden angebaut werden. Hydroponik ermöglicht auch eine bessere Kontrolle über das Wachstum der Pflanzen, da man die Nährstoffe direkt zuführen kann. Außerdem verbraucht Hydroponik weniger Wasser als traditionelle Anbaumethoden, da das Nährstofflösungsmedium wiederverwendet werden kann.
Hydroponik wird seit Jahrhunderten in verschiedenen Formen praktiziert, aber in den letzten Jahren hat sich die Technologie weiter entwickelt und wird immer häufiger in Gewächshäusern und sogar in urbanen Umgebungen eingesetzt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Technologie in Zukunft weiterentwickelt und ob sie zu einem wichtigen Teil der Landwirtschaft wird.
Was sind die Vorteile von Hydroponik?
Diese Art des Anbaus hat einige Vorteile gegenüber dem traditionellen Anbau von Pflanzen in der Erde:
- Kontrollierte Umgebung: Hydroponik ermöglicht es, dass Pflanzen in einer kontrollierten Umgebung angebaut werden, in der Temperatur, Feuchtigkeit, Licht und Nährstoffe genau eingestellt werden können. Dadurch können Pflanzen in Hydroponik-Systemen besser gedeihen als in der Natur.
- Hohe Erträge: Hydroponik-Systeme ermöglichen es, dass Pflanzen in engeren Abständen angebaut werden können, was zu höheren Erträgen pro Fläche führen kann.
- Weniger Platzbedarf: Hydroponik-Systeme können in Innenräumen oder auf kleineren Flächen betrieben werden, was besonders in städtischen Gebieten vorteilhaft sein kann.
- Weniger Wasserbedarf: Im Vergleich zu traditionellen Landwirtschaftssystemen benötigen Hydroponik-Systeme weniger Wasser, da das Wasser wiederverwendet werden kann und die Pflanzen direkt in der Nährlösung gegossen werden.
- Keine Schädlinge und Krankheiten: Da Hydroponik-Systeme in geschlossenen Räumen betrieben werden, sind sie weniger anfällig für Schädlinge und Krankheiten, die in der Natur auftreten können.
Es gibt jedoch auch ein paar Nachteile bei Hydroponik, wie:
- Anschaffungskosten: Die Kosten der Hydroponikanlage kann je nach Größe der Anlage hoch ausfallen. Kleine Anlagen beginnen meist erst bei ein paar hundert Euro und nach oben gibt es wie bei allem kaum eine Grenze.
- Technik: Die Bewässerung benötigt meist eine Wasserpumpe und auch Licht ist meist bei Hydroponikanlagen mit dabei. Alles Technische kann dementsprechend kaputtgehen oder ausfallen, was die Gesundheit der Pflanzen schaden kann.
- Energiekosten: Die eben genannten Geräte, wie Wasserpumpe oder Lichtanlagen, benötigen Strom.
Welche Hydroponik Systeme gibt es?
Grundlegend kann man die verschiedenen Hydroponik Systeme in zwei Kategorien unterteilen: Die Passiven, welche keinerlei Strom benötigen (diese sind weniger effektiv) und die Aktiven, die mit technischen Hilfsmitteln daherkommen (deutlich effektiver als die Passiven).
Passive Systeme
Dochtsystem
Hier werden die Pflanzen in beispielsweise Blähton eingepflanzt, welcher durch eine Art Docht mit der Nährstofflösung aus einem darunterliegenden Becken versorgt wird.
Durch die Kapillarwirkung zieht der Docht ganz automatisch die Flüssigkeit aus dem Becken und gibt diese dann an das Substrat ab.
Vorteile | Nachteile |
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keine Technik notwendig | Docht kann verstopfen |
keine Energiekosten | nicht so effektiv wie andere Systeme |
Substrat notwendig |
Aktive Systeme
Ebbe und Flut System
Bei dem Ebbe und Flut System befinden sich die Pflanzen in einem Netztopf mit einem Substrat über einem Becken, welches zeitgesteuert durch eine Pumpe „geflutet“ wird. Der Überfluss an Nährstofflösung kann dabei wieder in das Becken der Pumpe zurücklaufen, wodurch kein Wasser verschwendet wird.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
keine Wasserverschwendung | Substrat notwendig |
durch das Heben und Senken des Wasserspiegels wird die Lösung ausreichend mit Wasser versetzt | Technik kann ausfallen |
Nährstoff-Film-Technik
Beim NFT System befinden sich die Pflanzen auf einer schrägen Ebene. Dabei liegen die Wurzeln direkt auf der Ebene auf, ohne dass dabei ein Substrat verwendet wird. Die Ebene wird kontinuierlich mittels einer Pumpe mit der Flüssigkeit benetzt, wodurch die Wurzeln dauerhaft mit der Lösung in Kontakt sind. Der Überschuss an Wasser fließt wieder zurück in einen Auffangbehälter, aus dem dann das Wasser wieder nach oben gepumpt wird.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
keine Wasserverschwendung | Technik kann ausfallen |
dauerhafter Kontakt der Wurzeln zum Wasser | Pumpe läuft dauerhaft |
kein Substrat notwendig |
Tiefwasserkultur System
Beim Tiefwasserkultur-System liegen die Wurzeln der Pflanzen direkt in einer Nährstofflösung. Dabei wird aber eine Luftpumpe benötigt, um ausreichend Sauerstoff in die Flüssigkeit zu bekommen.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
kompakter Aufbau möglich | Luftpumpe läuft dauerhaft |
dauerhafter Kontakt der Wurzeln zum Wasser | Technik kann ausfallen |
kein Substrat notwendig |
Regensystem
Beim Regensystem befinden sich die Pflanzen in einem geeigneten Substrat, welches von oben zeitgesteuert mit Nährstofflösung besprüht wird. Dadurch soll eine Art Regen imitiert werden. Das überschüssige Wasser läuft zurück in das Becken der Pumpe.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Wirkt natürlicher für die Pflanzen | Substrat benötigt |
keine Wasserverschwendung | Technik kann ausfallen |
Eignet sich Hydroponik für Indoor Gardening?
Definitiv! Hydroponik Systeme können vertikal (also in die Höhe) aufgebaut werden, wodurch man auch auf kleinen Platz einige Pflanzen unterbringen kann. Außerdem muss man keine Angst haben, dass Erde auf den Boden fällt. Des Weiteren kann man durch Pflanzenlampen das natürliche Sonnenlicht auch drinnen nachahmen, wodurch man das ganze Jahr über gleichbleibende Ernten erzielen kann. Und als Letztes kann man Hydroponik, auch als Stilelement für die Einrichtung der Wohnung verwenden.
Sind Hydroponik Systeme platzsparend?
Das kommt natürlich auf das jeweilige System an, jedoch kann man vertikale Systeme bauen, wodurch man auch auf kleinen Flächen relativ viele Pflanzen anbauen kann.
Für welche Pflanzen eignen sich Hydroponik Systeme?
Da man die Gegebenheiten in seinem Hydroponik System sehr flexibel einstellen kann (Beleuchtungsintensität und -dauer, Wasserzusätze, Wassermenge), eignen sich beinahe alle Pflanzen für die Hydroponik. Die am meist gepflanzten Pflanzen, sind:
- verschiedene Salatarten
- Basilikum
- Peperoni
- Tomaten
- Dill
- Bohnen
- Erbsen
- Erdbeeren
- Rosmarin
- Zitronengras
Ist die Hydroponik nachhaltig?
Es gibt mehrere Aspekte, warum ein Hydroponik System sehr nachhaltig ist.
- Wasserverbrauch: Mit einem Hydroponik System wird bis zu 90% weniger Wasser benötigt.
- Nährstoffe: Nährstoffe können gezielter und effektiver verwendet werden, ohne andere Pflanzen zu schaden
- Transportwege: Grundnahrungsmittel können ganzjährig in den eigenen 4-Wänden angebaut werden. Dafür muss ein Salatkopf im Winter keine 2.000 km aus Spanien geliefert werden.
- Lebensmittelverschwendung: Wenn die Pflanze daheim wächst, muss man nur das ernten, was man auch benötigt und der Rest kann weiterwachsen.
[…] nicht geklebt, wie von Zauberhand versteckt sich in ihrer Mitte ein Eisenstab. Erinner fast an ein Hydroponik System. Alte Kuchenform – solche Formen findet man auf jeden Flohmarkt und so landen sie nicht in […]